In den letzten Jahren ist die Grenze zwischen dem Online- und Offlineverkauf in der Gastronomie immer mehr verschwommen. Ein prominentes Beispiel dafür, dass moderne Gastro-Konzepte an Popularität gewinnen, sind virtuelle Restaurants. Das Konzept “virtuelles Restaurant” wird zweifellos einen festen Platz in der Gastronomielandschaft von morgen einnehmen.
Verbraucher sind heute an mehr Flexibilität und Auswahl bei der Bestellung gewöhnt – und Restaurants mussten radikale Veränderungen vornehmen. Überall auf der Welt bieten Restaurants heute eine Mischung aus Vor-Ort-Service, Online-Bestellung, kontaktloser Abholung oder Lieferservice an.
Virtuelle Restaurants sind ein wachsender Trend, den jeder Gastronomiebetrieb in Betracht ziehen sollte, wenn er online expandieren will und nicht die Kosten für die Eröffnung eines neuen Restaurants tragen kann.
In diesem Blog werden wir die folgenden Themen behandeln:
- Was ist ein virtuelles Restaurant?
- Die Vorteile eines virtuellen Restaurants
- Beispiele virtueller Restaurants
- Wie Sie Ihr eigenes virtuelles Restaurant eröffnen
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Was ist ein virtuelles Restaurant?
Per Definition sind virtuelle Restaurants ausschliesslich online erreichbar.
Oft teilen sich Marken von virtuellen Restaurants den Standort mit einem anderen Takeaway-Restaurant, aber sie arbeiten als getrennte Betriebe, die meistens ähnliche Zutaten verwenden und nur Dienstleistungen wie Online-Bestellung, Lieferung oder Mitnahme anbieten.
Virtuelle Restaurants sind im Allgemeinen dafür bekannt, dass sie Lieferungen in Eigenregie, über Lieferplattformen von Dritten oder über beide Wege anbieten.
Ghost Kitchen vs. virtuelles Restaurant: worin liegt der Unterschied?
Obwohl die zwei Konzepte viel gemeinsam haben, gibt es spezifische Unterschiede zwischen einer Ghost Kitchen und einem virtuellen Restaurant.
Ein virtuelles Restaurant kann einen eigenen Standort und eine eigene Küche haben, in der Lebensmittel für eine bestimmte Marke hergestellt werden. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einer Ghost Kitchen in der Regel um einen gemieteten Küchenraum, der häufig von einer dritten Partei verwaltet oder von mehreren Restaurants gemeinsam genutzt wird. Ghost Kitchens und virtuelle Restaurants arbeiten ausschliesslich mit einem Liefer- und Abholmodell.
Die Vorteile eines virtuellen Restaurants
In den letzten Jahren konnte die Gastronomie einen stetigen Anstieg der Nachfrage nach Liefer- und Abholservices verzeichnet. Seit 2014 ist der Lieferservice um 300 % schneller gewachsen als das Bestellvolumen im Restaurant. Dienstleistungen wie Online-Bestellung, Lieferung und kontaktlose Optionen sind ein wachsender Trend und ein wesentlicher Service eines jeden Restaurants geworden.
Die Einführung eines virtuellen Konzepts hat viele Vorteile für Restaurants, die neu anfangen oder neue Ideen testen wollen.
Geringere Kosten
Wenn Sie bereits ein Restaurant haben und ein weiteres virtuelles Konzept ausarbeiten wollen, können Sie viele der Kosten, Zutaten und Arbeitskräfte zwischen Ihren beiden Geschäftsmodellen aufteilen. Mit einem virtuellen Restaurant sind Ihre Gemeinkosten niedriger, da Sie nicht die Kosten für einen neuen Standort aufbringen müssen.
Geringeres Risiko
Da Sie einen bestehenden Standort nutzen, keinen neuen Mietvertrag abschliessen und nicht einmal eine neue Küche mieten müssen, gehen Sie kein grosses Risiko ein, abgesehen von den Investitionen, die Sie bereits für die Einrichtung Ihrer Online-Bestellplattform und Website getätigt haben.
Da Ihr virtuelles Restaurant wahrscheinlich parallel zu Ihrem bestehenden Restaurant laufen wird, bedeutet das, dass das Risiko und die Kosten gleichermassen mit Ihrem Restaurant geteilt werden.
Mehr Flexibilität
Die Eröffnung eines virtuellen Restaurants gibt Gastronomen die Möglichkeit und die Flexibilität, verschiedene Konzepte zu testen, die möglicherweise nichts mit ihrem derzeitigen Betrieb zu tun haben. Ein virtuelles Restaurant schafft einen separaten Markenraum, in dem ein Konzept, Menüideen und Dienstleistungen getestet werden können, wobei die gleichen Abläufe, Mitarbeiter und sogar Zutaten verwendet werden.
Beispiele virtueller Restaurants
Die US-Restaurantkette Smokey Bones Bar & Fire Grill ist in die virtuelle Markenlandschaft eingestiegen, nachdem sie ein besseres Verständnis für ihrer Speisekarte im Kontext des Abhol- und Lieferservices gewonnen hat.
Im Webinar “Restaurant Business” erklärt James O’Reilly, CEO von Smokey Bones Bar & Fire Grill, wie das Catering ausserhalb von Geschäftsräumen zu einem immer wichtigeren Bestandteil des Betriebs geworden ist.
“Im Jahr 2019, als wir unseren Wachstumsplan aufstellten, haben wir uns dazu verpflichtet, unser Liefergeschäft als eine wichtige Wachstumschance für das Unternehmen zu sehen. Eine der Folgen davon war die Entwicklung von Partnerschaften mit Drittanbieter-Plattformen wie DoorDash und Uber Eats. Durch sie entdeckten wir die Möglichkeit eines virtuellen Restaurants”, erklärt O’Reilly.
Durch die Zusammenarbeit mit besagten Lieferplattformen konnten sie herausfinden, wie die Leistung ihres Menüs vielfältige Möglichkeiten für einige ihrer Menüpunkte eröffnete.
“Dies gab uns die Möglichkeit, Teile unserer Speisekarte zu profilieren, für die auf Lieferplattformen eine hohe Nachfrage herrscht, aber nicht zu den Gerichten gehören, für die unser Lokal besonders bekannt ist, wie z. B. Burger und Chicken Wings. Wir sahen, dass es eine grosse Nachfrage in einem Geschäftsfeld gab, was zur Schaffung dieser beiden virtuellen Marken führte”, sagt O’Reilly.
In Folge wurden zwei virtuelle Restaurants eröffnet: The Wings Experience und The Burger Experience. Diese separaten Marken werden in bestehenden Smokey Bones-Restaurants betrieben und bieten ausschliesslich Lieferung oder Abholung an.
Jedes virtuelle Restaurant hat ein sehr klares Angebot mit einer einzigartigen Note. The Wing Experience zum Beispiel konzentriert sich hauptsächlich auf den Verkauf von Jumbo-Flügeln, die in 50 verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich sind.
Wie Sie Ihr eigenes virtuelles Restaurant eröffnen
Restaurants, die in die virtuelle Welt eintauchen möchten, sollten sich zunächst ihr bestehendes Konzept ansehen und analysieren, welche Merkmale in ein neues Konzept übernommen werden können.
Analysieren Sie Ihre bestehenden Betriebsabläufe
Zuallererst: Haben Sie in Ihrem Betrieb genug Platz, um eine weitere Geschäftssparte zu eröffnen?
Wenn Sie eine neue virtuelle Marke einführen möchten, sollten Sie zunächst schauen, welche aktuellen Arbeitsabläufe bestehen bleiben können und welche neuen Prozesse und Menüs noch entwickelt werden müssen. Analysieren Sie Ihren Betrieb, um festzustellen, ob und in welchem Umfang Sie eine andere Marke unterbringen können.
Überprüfen Sie die Wirksamkeit Ihres Menüs
Jetzt ist es an der Zeit zu entscheiden, was Sie mit Ihrem neuen Konzept anbieten wollen. Nehmen Sie die aktuelle Leistung Ihres Menüs als Ausgangspunkt.
Gibt es bestimmte Gerichte, die sich sehr gut zum Liefern und Abholen eignen, aber in Ihrem Restaurant nicht sehr gefragt sind?
Wenn ja, ist dies ein guter Anfang. Die Wahl eines Konzepts, das in irgendeiner Weise mit Ihrer aktuellen Speisekarte verwandt ist, trägt zu einem reibungsloseren Übergang bei. Wählen Sie Menükategorien, in denen Sie Erfahrung haben, und suchen Sie nach etwas Einzigartigem, das sich in irgendeiner Weise mit Ihren bestehenden Aktivitäten überschneidet.
Bilden Sie Ihr Personal aus
Sobald Sie Ihre Betriebsabläufe analysiert und sich für ein Menü entschieden haben, müssen Sie die Zeit und Ressourcen aufwenden, um Ihre Mitarbeiter zu schulen und sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, neue und bestehende Prozesse zu bewältigen.
Selbst wenn Sie alles weiterhin vom selben Standort aus verwalten, werden Sie zwei verschiedene Marken betreiben, was bedeutet, dass Ihre Mitarbeiter mit beiden Konzepten vertraut sein müssen.
Fokussieren Sie sich auf den Namen und das Image Ihres virtuellen Restaurants
Die Wahl Ihres Markenimages ist entscheidend für Ihren Erfolg.
Da Ihre neue Marke über keinen keinen physischen Standort verfügt, dem Ihre Kunden vertrauen oder an dem sie vorbeigehen können, hilft Ihnen ein klares und originelles Konzept in Verbindung mit hervorragendem Marketing und einem einprägsamen Namen, Ihre virtuelle Marke bekannt zu machen und sich von Mitbewerbern abzuheben.
Bei der Namenswahl konzentrierte sich O’Reilly auf Schlichtheit. “Verglichen mit anderen Unternehmen auf Lieferplattformen sind die Namen, die wir gewählt haben, sehr einfach, um unsere Suchleistung zu verbessern. Wir haben auch sehr coole Logos und Farbschemata entwickelt. Es war nicht sehr schwierig, aber es war entscheidend, weil es sich um eigenständige Marken handelt”, fügt O’Reilly hinzu.
André Vener, Partner von Dog Haus, hat einen anderen Weg eingeschlagen und sich für Namen entschieden, die ihrem kreativen Stil entsprechen:
“Wir haben Spass an der Benennung unserer Gerichte. Das gesamte Team ist an diesem Prozess beteiligt, es ist also nicht nur die Marketingabteilung. Wir lassen sogar unsere Vertriebsmitarbeiter daran teilnehmen. Jedes Gericht auf der Speisekarte hat einen kreativen Namen. Ein zu kreativer Name ist zwar nicht das Beste für die Suche, aber im Allgemeinen geht es um Individualität und Spass”, fährt Vener fort.
Wählen Sie den richtigen Technologie-Partner für Ihr virtuelles Restaurant
Da Sie nun zwei Marken unter einem Dach betreiben, sind Effizienz und Benutzerfreundlichkeit bei der Wahl der Gastronomie-Plattform oder des Kassensystems von grösster Bedeutung.
Wenn Sie bereits über ein Kassensystem verfügen, müssen Sie sicherstellen, dass Sie in der Lage sind, die einzelnen Geschäftssparten zu verwalten und die Aufträge effizient zuzuordnen.
Wenn Sie sich für ein Kassensystem entscheiden, sollten Sie nach einem System suchen, das Folgendes bietet:
- Benutzerfreundlichkeit
- Nahtlose Funktion mit einer eCommerce-Website für Restaurants
- Möglichkeit von Online-Bestellungen
- Synchronisierung Ihres Menüs mit den wichtigsten Lieferplattformen
- Konsolidierung von Online-Bestellungen auf einem einzigen Bildschirm
- Verwaltung aller Standorte von einem System aus
- Hochwertiger Support
Legen Sie die Lieferlogistik fest
Im Jahr 2020 hat die Pandemie das Liefer- und Abholgeschäft zu einem wesentlichen Bestandteil der Gastronomie gemacht, da sich die Vorlieben der Kunden vollständig auf kontaktlose Alternativen verlagert haben.
So sehr, dass dieser Trend zu einem Teil der monatlichen Gewohnheiten von Verbrauchern geworden ist. Von allen Menschen in der Schweiz, die sich mindestens einmal im Jahr Essen liefern lassen, tun dies 28,5% sogar 2-3 Mal im Monat.
Ohne einen physischen Standort verlassen sich virtuelle Restaurants ausschliesslich auf das Liefergschäft, um ihre Kunden zu bedienen. Wenn Ihr Restaurant bereits ein Liefersystem verwendet, sind Sie vielleicht daran gewöhnt, Ihre eigene Flotte an Lieferkurieren zu verwalten oder Plattformen von Drittanbietern zu nutzen.
Stellen Sie sich die folgenden Fragen, wenn Sie sich für eine Lieferstrategie entscheiden:
- Werden Sie Ihre bestehende Flotte von Lieferkurieren einsetzen?
- Müssen Sie mehr Fahrer einstellen?
- Werden Sie einen externen Lieferdienst beauftragen?
- Haben Sie ein Hybridmodell in Betracht gezogen?
Überlegen Sie, wie Sie Ihr Personal bzw. Ihre Partner sowie die Bestellungen für Ihr virtuelles Restaurant und Ihr bestehendes Lokal verwalten können.
Virtuelles Restaurant: ein nachhaltiger Trend
Die Gastronomie expandiert nun über das Front-of-House-Catering hinaus. Und diese Expansion schafft neue Möglichkeiten für Gastronomen auf der ganzen Welt. Jetzt ist es an der Zeit, eine Bestandsaufnahme Ihres Restaurants zu machen, neue Wege zu beschreiten und sich in der sich wandelnden Restaurantlandschaft einen Namen zu machen.
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